Abschied ist ein leises Wort
†28. Mai 2022 in Berlin
( 96 Jahre )
1925 wurde Marion van de Kamp in Wuppertal geboren; sie spielte in Dresden, wo sie aufwuchs, erste Rollen. Weitere Engagements: Meiningen, Görlitz, Plauen, Schwerin, Leipzig. 1953 wurde sie Ansagerin und Mitglied des ersten Fernsehensembles. Spiel in zahlreichen DEFA und TV-Filmen ("Kabale und Liebe", "For eyes only", "Sachsens Glanz und Preußens Gloria", "Im Sog", "Hubertusjagd")
Ihr Nachname klingt vornehm, sehr hochständisch.
Heißt aber nur "von dem Feld." Die Familie kommt aus dem Niederländischen. Aber was heißt "nur"?
Dass die DDR zugrunde ging, dafür bin auch ich zuständig. Ich habe mitgemacht. Ich war nicht in innerer Emigration.
Ihr Mann, beim Rundfunk arbeitend, trat 1956 aus der SED aus.
Es ist nicht schlimm, sagte er zu mir, wenn sie uns jetzt rausschmeißen. Du kannst ganz gut putzen, ich kann gärtnern. Sie schmissen uns nicht raus.
Nach dem Krieg waren Sie auf der Schauspielschule in Dresden. Eigentlich erstaunlich, wie schnell man damals an die Organisierung von Theater dachte.
Unbegreiflich - und wunderbar! Theater muss sein, sagten die Russen. Die Stadt roch noch nach Leichen. Das Vorsprechen nahm kein Ende. Das war Flucht vieler in die bessere Lebensmittelkarte und Flucht vor der härtesten Arbeit, der Enttrümmerung.
Marion van de Kamp war mit dem Schauspieler Peter Brang (1897-1983) verheiratet, ihre letzte Ruhestätte befindet sich auf dem Friedhof Biesdorf.